Sonntag, 3. November 2013

Le Ciotat - Calvi - Oristano

Viel Wind Richtung Calvi
Mit dem neuen Getriebe sind wir letzte Woche von Le Ciotat in Südfrankreich Richtung Calvi auf Korsika gestartet. Das Beste an dem Trip war, dass wir über weite Strecken weder Motor noch das neue Ding brauchten. Endlich hatten wir genug Wind und dies für über 10 Stunden. Mit 3. Reff und etwas Genua flogen wir auf die Nordspitze der Insel zu. Es war ein Superritt, der erste wirklich gute Wind für uns im Mittelmeer.

Nach einem viel zu kurzen Aufenthalt auf der Insel ging’s weiter Richtung Cagliari im Süden Sardiniens. Niemand, wir inklusive, wird je begreifen, warum wir es so pressant haben. In Korsika müsste man mindestens einen Monat bleiben. Doch um die Jahreszeit sind zwar die Tage mit viel Sonne noch durchaus angenehm. Die Nächte aber sind lang und kalt, ab 18 Uhr ist es dunkel und die ersehnte lb. Sonne wärmt erst nach 8 Uhr am Morgen wieder aus Osten. Deshalb wollen wir nun möglichst rasch ins Winterquartier gelangen.

Auf dem Weg von Calvi  Richtung Süden hatten wir nur Wind während wir die Strasse von Bonifazio kreuzten, davor und danach blieben wir in der Abdeckung der Inseln und motorten. Wegen dieser geisttötenden Fahrerei beschlossen wir unterwegs, den Trip nicht bis Cagliari durchzustieren, sondern wir wollten in Oristano an der Westküste Sardiniens an Land gehen.

Der kleine Hafen von Grande Torre bot sich an. Wir trafen in der Bucht von Oristano kurz vor 20 Uhr ein und mussten feststellen, dass die Befeuerung der Seezeichen nur auf der Seekarte stattfand. In Wirklichkeit blinkte uns weder die Ansteuerungstonne entgegen, noch sonst eins von den vielen erwarteten Feuern.

Mit Plotter und Radar suchten wir den Weg, für den Navigator einigermassen erträglich, aber für die Steuerfrau im Blindflug ein Albtraum. Im Prinzip ist es ja egal, ob es die Tonnen wirklich gibt, solange sie im elektronischen Navigationssystem eingetragen sind – und sich nichts an den Bedingungen geändert hat.

Grande Torre in der Bucht von Oristano
Alles ging gut; wir leisteten uns sogar Peilungen mit dem Schiff, welche auf dem Plotter dann abzulesen waren. Und so waren wir sicher, die richtige Hafenmole im Radar vor uns zu haben, als wir sie eine halbe Meile vor uns sahen.


Belohnt werden wir für die navigatorisch-digitale Plackerei mit  einer schönen Bar, einem  guten Restaurant, einer Busverbindung zur Stadt gleich am Ausgang der Marina – und vor allem mit sehr netten Leuten, die sich alle Mühe geben, uns Absolute beginnern  italienische Lebensart nahe zu bringen.

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