Sonntag, 4. November 2012

Lagos


Wir sind in Lagos an der Algarve und fest in britischer Hand. Die Sonntagszeitungen aus London sind am späteren Sonntag vormittag erhältlich. Und so setzen wir uns gegen Mittag  zu einem English Breakfast (no pudding, but 2 slices of toast, pleez!)mit der Sunday Times ins Café, um das Neuste von DC (David Cameron) und Rebekah Brooks zu lesen. Von den britischen Touristen, die mit dem Flugzeug hierher gereist sind und an den Nebentischen ebenfalls die Sonntagszeitungen lesen, unterscheiden wir Boat people uns durch brauntgebrannte Gesichter - kein Wunder, wenn man das ganze Jahr an der Sonne ist.
Das beste aber ist der Navigators Club. Jeden Morgen um 9.30 Uhr gibt’s einen Rundruf auf Kanal 09 des Marinefunks; wir bekommen fast täglich Mails, in denen wir auf neue Bojen, Diebe und günstige Airport-Taxis hingewiesen werden. 14täglich treffen wir uns zum Dinner, nächste Woche ist ein Sprachkurs angesagt. Es gibt Wanderungen, Büchertausch, Quiz-Abende.
Ich habe gerade einen historischen Roman gelesen, der in Asien spielt zur Zeit des britischen Kolonialreichs vor dem zweiten Weltkrieg. Und in dem Roman treffen sich Briten im fernen Asien ebenfalls in Clubs, die dem unseren hier in Lagos sehr ähnlich sind, wenn gleich die Helden dort ein härteres Leben hatten, bei allem Komfort, als wir hier.
Ich bin fest überzeugt: Der nationale Zusammenhalt in der Fremde, nein: die verbindliche Unverbindlichkeit von zwangslos organisierten Beliebigkeiten, ist das wahre Geheimnis des britischen Weltreichs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen