Dienstag, 5. Juli 2011

90 Grad und keine Klimaanlage

Wir haben fast neun Jahre lang im schicken Washingtoner Friendship-Hights-Quartier gelebt. Wenn man im Sommer durch die Strassen lief, hörte man von allüberall das Brummen der Klimaaggregate, die jeweils im Freien aufgestellt sind mit Blasrohr ins Innere des Hauses. Auch wir hatten so ein Ding, das für eine kühle Atmosphäre sorgte, rein klimatisch natürlich, wenn draussen die Temperatur auf 90 Grad stieg. Das könnte man nun in Celsius umrechnen, doch reicht die Fausregel: 90 Grad und höher ist „heiss“.
Nun wohnen wir in einem andern Quartier, gleich ennet der Stadtgrenze, in Mount Rainier, wo es keine Diplomaten und Auslandskorrespondenten gibt, dafür einen Bioladen und eine buntbemalte Kreuzung vom Quartierfest, das gerade eben stattgefunden hat.
Und Klimaanlagen haben die meisten Bewohner auch nicht, entsprechend fällt das gewohnte Brummen auf dem Heimweg aus. Heiss ist es aber immer noch: 90 Grad, doch wir müssen nicht leiden: Nachts kühlt es ab und so haben wir die Fenster geöffnet - auch im Parterre, weil Einbrüche in diesen ärmeren Quartieren wunder selten sind (es gibt ja nichts zu klauen). Am Morgen öffnen wir jeweils die Haus- und die gegenüber liegende Verandatür, sodass kühle Luft durch das Innere des Hauses strömen kann. Später schliessen wir Türen und Fenster und stellen die Riesen-Ventilatoren an, die an der Decke befestigt sind und die uns dann kühle Luft zufächeln. Geht doch!

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