Donnerstag, 21. April 2011

Blitzschutz

Man sieht sie nur in Amerika: Boote mit einer Art Flaschenputzer auf dem Mast. Es handelt sich um einen Blitzschutz, erhältlich für 200 Dollar. Die Wirkung ist umstritten und Chris, mein amerikanischer Vertrauensmann in Sachen Gadgets, sagte mir, als ich das Bäseli für unser erstes Boot gekauft hatte, er finde es günstiger, to go to church.

Die Firma, die das Maststück vertreibt, ersetzt jedem Bootseigner den Schaden, wenn seine Yacht trotz Flaschenputzer vom Blitz getroffen wird. Das Unternehmen hat bisher nie zahlen müssen. Frage deshalb: Fürchtet der Blitz das Ding wie der Teufel das geweihte Wasser?

Nein, die Geschichte geht anders: Der kleine Blitzschützer hat Statistiker, oder besser vielleicht: Wahrscheinlichkeitsrechner, auf den Plan gerufen. Sie argumentieren: Blitzeinschläge auf Booten sind so selten, dass die Chance klein ist, dass ein Blitz ausgerechnet eins mit Flaschenputzer trifft. Es wird sich daher statistisch nie nachweisen lassen, ob der Blitzschutz wirksam ist. Ein oder zwei Ausreisser würden ja noch nichts bedeuten - oder?!

Deshalb folgen wir bei unserem jetzigen Boot der günstigeren Variante von Chris und haben keinen Blitzschutz montiert. Und wir erinnern uns auch noch an eine mittlerweile sehr betagte Fernsehwerbung aus der Schweiz, die mit dem Satz begann: "Kennen Sie einen, der vom Blitz erschlagen wurde?" Sehen Sie!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen