Dienstag, 22. März 2011

Nach St.Kitts

Nach über einem Monat auf Guadeloupe haben wir die Insel zum Abschluss mit dem Boot umrundet und dann an der Südwestspitze Kurs auf St.Kitts genommen. Wir hätten als Abkürzung auch einen kleinen Fluss zwischen den beiden Inselstücken befahren können. Doch die Brücke öffnet nur um 5 Uhr morgens. Und wir hatten keine Lust, uns zu einem so frühen Zeitpunkt dort beim gnädigen Brückenöffner einzufinden. So nahmen wir den Umweg in Kauf. Um so mehr, als er 120 Meilen verhiess, das ist eine nach unserem Geschmack ideale 24-Stundendistanz. Die Zeit vergeht schnell, vor allem nachts.

Ein wunderbarer Wind pushte uns vorwärts, ungeachtet zum Teil konfuser Wellen. Wir hatten das dritte Reff eingezogen und die Genua bis zu einem kleinen Fetzchen eingerollt - und trotzdem liefen wir 6 Knoten. Nachts passierten wir Monserrat, die Insel, deren Vulkan wieder aktiv ist. Plötzlich nahmen wir den Geruch war, auf schweizerdeutsch eine Art "bräsele", würde ich sagen. Und ein bisschen auch wie Braunkohle, bekannt von Spaziergängen in winterlichen Stadtstrassen in der DDR, deren Häuser mit Braunkohle geheizt wurden.

Der Vulkan hatte 1995 den südlichen Teil der Insel zerstört, eine kleine Katastrophe verglichen mit dem,. was wir in diesen Tagen erleben. Trotzdem: Tausende verloren ihre Häuser für immer und müssen jetzt einen neuen Ausbruch fürchten.

Basseterre, die Hauptstadt von St. Kitts, wo wir um 9 Uhr morgens eintrafen, ist so britisch, dass es zu einer Miniaturausgabe des Piccadilly Circus gereicht hat; die Sonne brennt nieder im kleinen Hafen, aber vor der Sightseeing-Tour müssen wir mal ausschlafen nach dem ersten Nachtthörn seit Mitte Februar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen