Mittwoch, 1. September 2010

Klo-Geschichten

An einem gewöhnlichen Morgen gibt es keine schlechtere Nachricht als der Ruf aus dem stillen Ort: „Das Klo ist kaputt.“ Denn die Arbeit des Reparierens kann unschön ablaufen, gelinde gesagt. Wenn etwa wegen eines verstopften Rohrs noch Druck in der Leitung ist, passiert es, dass einem gleich zu Beginn der Pannenbehebung erst einmal der Rohrinhalt um die Ohren fliegt, wie ich aus Erzählungen unglücklicher Bootseigner weiss.

Ich näherte mich dem Klo deshalb mit dem allergrösstem Respekt, getrieben auch von der Furcht, das Ding am Ende noch ganz zu ruinieren, statt es zu reparieren. Und dann gute Nacht! Agnes hatte derweil schon mal ein Service Kit gefunden, von welchem ich keine Ahnung mehr hatte. Es enthielt das „Seal housing assembly 29044-2000“ für WCs der Marke Japsco, weltweit der Goldstandard der Bord-Toiletten.

Ein im Kit enthaltenes Manual riet zu folgendem Vorgehen:

1.Unscrew the seal housing assembly, using a 18mm spanner and remove the entire piston rod assembly from the toilet.

2. Wrap some tape around the piston rod. Grip the piston rod through tape, unscrew the handle and remove bumper washer.

3.Slide the old seal assembly off the piston rod. Wrap one turn of tape around the thread at the top of the piston rod to protect the new seal and slide the new seal assembly onto the piston rod.

Hier eine Zwischenbemerkung: Das ist ein wirklich guter Ratschlag, das Gewinde zu ummanteln mit Tape, sonst ist man nach der Reparatur wieder gleich weit wie vorher, weil man die neue Dichtung schon beim Einsetzen am Gewinde kaputt gescheuert hat.

4.Slide the whole assembly back into the pump cylinder.

Und so geschah es: Nach einer Stunde Werweissen über die Einzelteile des 29044-2000er Kits und zehn Minuten Zusammensetzen bzw. Auswechseln des Seal assembly atmete ich auf. Alles wieder fertig montiert.

Nun blieb noch ein letzter Punkt, der Test der Anlage. Frage: Wie probiert man eine eben reparierte Toilette aus, ohne im Fall einer missgelungenen Reparatur erneut mit unschönen Vorkomnissen rechnen zu müssen. Für dieses Problem gibt eine einfache Lösung: Man kauft eine Dose Katzenfutter, das Fleisch hat die gleiche Konsistenz wie der mutmassliche Rohrinhalt, ist aber angenehmer im Handling. Gesagt getan. Und grosses Aufatmen: Spülung gut – Pumpe dicht.

Ah ja noch etwas: Den Rest des Katzenfutters bekommt jetzt der Hund unserer Holländer von nebenan.

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