Sonntag, 19. September 2010

Ein schneller Ritt nach Lissabon

Wir hatten den Wind erst gegen 15 Uhr erwartet, doch schon kurz nach dem Ablegen aus Figueira da Foz um 11 Uhr sahen wir, dass eine Yacht ihre Segel setzte, die etwas weiter draussen als wir der Küste entlang segelte. Bald traf das vormittägliche Geschenk auch bei uns ein. Statt wie vorausgesagt nach ein paar Stunden wieder einzuschlafen, wurde der Wind am Abend immer besser. Wir refften und liefen zeitweise 7 Knoten – und vom feinsten, da von der Seite, also halber Wind, wie man sagt. Dazu sorgte ein Mond für helles Licht, keine Selbstverständlichkeit, erst gerade war noch Neumond.
Mit diesem schnellen Ritt hatten wir nicht gerechnet und so trafen wir bereits nach 21 Stunden und viel zu früh am Morgen an der atlantischen Abzweigung Richtung Lissabon ein, am Cabo da Roca. Wir verlangsamten nun das Boot und segelten gerade noch 2 Knoten, weil wir nicht in der Dunkelheit durch kaum sichtbare Fischernetze hindurchpflügen wollten und eine fremde Hafeneinfahrt im Dunkeln ihre Tücken haben kann.
Gegen 7 Uhr wurde es hell und da sahen wir, was wir vorher in der Dunkelheit partout nicht hatten sehen wollen: ein langer Mauer-Wall, an dessen östlichem Ende sich die Einfahrt in den Hafen von Cascais befand. Am Steg angekommen merkten wir, dass wir in der langen Nacht mit den abwechselnden Wachen einen Gewaltshunger zusammengesegelt hatten. Es gab deshalb nun Speck mit Eier, das beste Frühstück ever. Danach hiess es gute Nacht und den Vormittag verschlafen.

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