Dienstag, 24. August 2010

Regen aus der Spraydose

Es gibt unzählige Regen: Den Platzregen, den Nieselregen, das Sturmgewitter und die vom Himmel fallenden Wassermassen eines Hurrikans. Manchmal riecht es nur nach Regen, dann kommt ein Landregen, die langweiligste Regensorte, und im Winter kennen wir in der Schweiz den Schneeregen. In Bayona nun haben wir eine ganz neue, mir bisher unbekannte Regenart kennengelernt: ein Regen, der so fein ist, als würde er aus einer gigantischen Himmelspraydose versprüht. Wer sich ihm arglos aussetzt, wird sogleich von einer totalen Nässe überzogen, die Brille, die Jacke, Hose, Hände, das Gesicht, die Haare einfach alles wird binnen Minuten total durchnetzt, ohne dass man etwas von den Tropfen spüren würde.

Zu dem Regen kommt ein Nebel, der die höher gelegenen Häuser des Hafenortes und die nahen Wälder in ein weisses Grau taucht. Manchmal guckt die Sonne durch, doch dann gewinnen Nebel und Sprayregen erneut die Oberhand. Dazu bläst zeitweise ein heftiger Wind aus Süden. Komisch eigentlich, dass dieser den Nebel nicht vertreibt.

Insgesamt eine unbekömmliche, aber temperaturmässig angenehme, nämlich warme Wetterlandschaft in dem kleinen Hafen, wo heute nur wenig Boote herein kommen und niemand den Hafen verlässt. Es ist das erste Mal, dass wir am Abend die Happy hour vom Cockpit in den Salon verlegen müssen. Doch gleich bereuen wir es, denn nun ist die Regenspraydose plötzlich leer und die Holzsitzbänke des Bootes sind bereits wieder trocken.

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