Dienstag, 10. August 2010

"Over Budget"

Die Mega-Yachten, die in den letzten Tagen hier eingetroffen sind, haben eindrückliche Namen: „Celtic Spirit“ zum Beispiel oder „Nimrod“ und „Ophira III“. Kleinere Boote sind bescheidener: „Bobby Dazzler“ ist Jims 32ft Nantucket Clipper, mit dem der Brite aus Dartmouth bereits zweimal allein über den Atlantik gesegelt ist. Neben uns liegen eine „Aries“, nach dem Sternbild benannt, und eine „Seaquest“.

Was ist ein guter Name? Darüber gibt es fast soviele Meinungen wie Namen. Bewährt hat sich, dass Fahrtenboote so heissen sollten, dass sie in allen Sprachen gut ausgesprochen und (über Funk) verstanden werden können. Weiter sollten Boote nicht so benannt werden, dass sie den Wind herausfordern; eine „Sturmbezwinger“ würde die Götter der Meere, die uns wohl gesinnt sind, beleidigen. Abzuraten ist auch davon, Bootsnamen zu wählen, die an einem bunten Abend ausgeheckt worden sind: „Over Budget“ tönt mit ein paar Promillen im Hirn ganz lustig – aber wer will jahrelang mit diesem Scherz leben? Auch ambitiöse Namen sind problematisch, wenn dann mit einer „World Conquerer“ das Hafenmanöver misslingt.

Unsere Boote heissen „Morning Cloud“ in der Kategorie Gummiboote, mittlerweile „Morning Cloud III“, dann „Solaire“ und eine zweite „SolaireToo“. Nun wäre „Solaire III“ fällig gewesen, aber die (zweite) „Miranda“ des früheren Eigners hat uns so gut gefallen, dass wir von einem Umtaufen der "Miranda II" abgesehen haben - ein Aberglaube übrigens, dass Umtaufen Unglück bringt. Wenn dem so wäre, gäbe es jeden Tag Havarien in Serie.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen