Mittwoch, 18. August 2010

Ankommen

Die Startvorbereitungen sind oft etwas ernst, manchmal beklemmend. Die
Ankunft hingegen ist ein Fest. Was gibt es Schöneres, als nach einem
Thörn an einem unbekannten, verheissungsvollen Ort einzutreffen.


Die Ankunft vollzieht sich als ein Prozess der Annäherung. Erst sieht
man in einer weiten Ferne, im Dunst, das Land, man glaubt es mindestens
zu sehen, denn die Umrisse verschwinden immer wieder, bis dann doch klar
wird: Doch, das muss Land sein. Dann werden Umrisse der Küste sichtbar,
oder einer Insellandschaft, dann vielleicht Felsen, ein Strand, Bäume,
Gebäude, vor allem Türme, und irgendwann holt man das Fernglas, weil man
es nun doch genauer wissen möchte: Eine Ansteuerungstonne müsste zu
sehen sein. Müsste, aber wo ist sie? Es ist zum Verzweifeln. Aber das
ist immer so, wenn man dorthin guckt, wo man meint, man müsse etwas
sehen. Und nicht dorthin, wo sich die Tonne nach Karte und eigenem Kurs
pflichtgemäss niedergelassen hat.

Nun nähern wir uns dem Hafen, meist sieht man die Masten der bereits
angekommenen Boote zuerst -- und dann geht alles schnell. Wir sind da,
und beginnen, die Ankunft in höchstem Masse zu geniessen. Je länger wir
unterwegs gewesen sind, desto intensiver ist das Erlebnis der Ankunft
und desto länger dauert die Freude. Als Faustregel würde ich sagen: Pro
Tag auf See ergibt sich eine Stunde Ankunftsgenuss. Ich glaube, wenn es
das intensive Gefühl des Ankommens nicht gäbe, niemand würde sich die
Mühe machen und eine Schiffsreise unternehmen.

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